Hochsensibilität Kinder

Alle Kinder sind normal, nur Ihr Kind nicht?

Alle Kinder lieben das Spiel „Topfschlagen“. Nur Ihr Kind nicht!
Alle Kinder freuen sich auf Kindergeburtstage. Nur Ihr Kind nicht!
Alle Kinder genießen Karussellfahren. Nur Ihr Kind nicht!

Die meisten Kinder messen sich gerne beim Sport. Ihr Kind vielleicht nicht so sehr.
Viele Kinder schauen gerne spannende Filme. Ihr Kind hingegen vermeidet sie.
Während die meisten Kinder Halloween lieben, hat Ihr Kind überhaupt kein Interesse daran.

Die meisten Kinder mögen Pizza mit Salami, Schinken oder am besten mit allem drauf. Ihr Kind hingegen isst immer nur eine Sorte Pizza!

Jungs knuffen sich gerne und vergleichen ihre Kraft. Ihr Sohn hingegen nicht!
Jugendliche gehen gerne aus, feiern und tanzen. Ihre Tochter hingegen nicht wirklich!

Sind alle Kinder „normal“, nur Ihr Kind nicht?

Ist es wirklich so? Es ist sicherlich eher so, dass Ihr Kind vollkommen „normal“ ist, nur manchmal anders. Vergleichen Sie Ihr Kind nicht mit den anderen und geben Sie die Vorstellung auf, wie ein Kind zu sein hat!

DAS „Durchschnittskind“, das alles gleich mag und gleich tut wie (angeblich) alle anderen, das gibt es nicht. Jedes Kind ist anders und manche sind in gewissen Bereichen etwas besonders anders. Die einen sind introvertiert, brauchen keinen Rummel und fühlen sich mit nur einem guten Freund oder in eher kleinen Gruppen am wohlsten. Andere sind hochsensitiv, nehmen überdurchschnittlich viele Reize wahr, die sie sehr intensiv und gründlich verarbeiten. Unter ihnen sind manche etwas langsamer in ihrer Entwicklung, andere wirken zurückhaltend und nehmen am liebsten eine Beobachterposition ein, viele brauchen ausreichend Erholung zur Regeneration ihres leicht zu strapazierenden Nervensystems.

Wenn sie überstimuliert sind, neigen einige hochsensible Kinder zu extremen emotionalen Reaktionen wie z.B. Wutausbrüchen, die scheinbar aus dem Nichts entstehen. In solchen Fällen hat niemand gemerkt, dass das Kind mit Aktivitäten oder Eindrücken überfordert ist und ab einem bestimmten Punkt „dreht es durch“! Eine gesunde Reaktion: das Überangebot an Stimulation wird unterbrochen, die "über-erregten" Nerven „entladen sich“ und dann kann die ersehnte Ruhe einkehren!

Wenn Sie eine Hochsensibilität bei Ihrem Kind vermuten, dann finden Sie viele Informationen im Internet - achten Sie dabei auf die Ernsthaftigkeit der Seiten, die Sie besuchen - oder schauen Sie in meine Buchempfehlung unter https://www.schueler.coach/mehr/buchempfehlungen/

Wenn Sie versuchen, Ihr Kind in eine Form hineinzupressen, die seinem Wesen widerspricht, wird es Ihre Beziehung zu ihm schaden. Genießen Sie seine guten Seiten und seien Sie auf sein Innenleben neugierig: hochsensible Menschen sind sehr differenziert im Denken, in ihrer Körperwahrnehmung und/oder in ihrem Gefühlsleben.

Mag Ihr Kind immer die gleiche Pizzasorte essen? Fein, das macht die Entscheidung einfach!

Will Ihr Sohn bei Halloween o.ä. nicht mitmachen? Endlich jemand, der gegen den Strom schwimmt!
Stellt Ihre Tochter viele Fragen, ja, hinterfragt sie alles? Das Leben mit ihr ist sicherlich spannend und voller Entdeckungen!

Sie dürfen die schrägen Blicke der „anderen“ ruhig ignorieren: Experte/Expertin für Ihr Kind sind Sie und sobald Sie sich auf diese für Sie vielleicht unerwartete Situation eingelassen haben, werden Sie das Leben durch eine neue Brille sehen. Dann werden Sie automatisch einiges gelassener angehen, Ihr Kind lernt seine Eigenart akzeptieren und wird entspannter. Aus dieser vermeintlichen Schwäche kann sich eine Stärke entwickeln. Es ist oft eine Frage der Perspektive.

Aktuell (März 2024) braucht unsere Gesellschaft unbedingt empathische, kreative und originelle Menschen! Menschen, die Ungerechtigkeiten nicht ertragen können, die neue Ideen haben und bereit sind sich zu engagieren!
Und interessanterweise können viele hochsensible Menschen gerade in Krisenzeiten oder in Notfällen einen kühlen Kopf bewahren und spüren intuitiv, was zu tun ist. So wie der griechische Dichter Äsop (6. Jahrhundert v. C.) erzählte: „Eine Eiche und ein Schilfrohr stritten über ihre Stärke. Als ein heftiger Sturm aufkam, beugte und wiegte sich das Schilfrohr im Wind, um nicht entwurzelt zu werden. Die Eiche aber blieb aufrecht stehen und wurde entwurzelt.“

Text im März 2024 zum Teil aktualisiert.

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