Lernen

Die Lernmotivation Ihres Kindes aufrechterhalten

Schulkinder beim Lernen

Alle Kinder sind neugierig. Sie wollen lernen. Und das tun sie – genau so wie wir Erwachsene – tagtäglich! Wir lernen mittels vieler Kanäle (sehen, hören, fühlen usw.), Vieles nebenbei und Einiges absichtlich. Viele Stolpersteine können die Lernmotivation der Kinder bremsen: Fächer, die sie nicht wirklich interessieren; Bewertungen und Vergleich mit den anderen Kindern; Hausaufgabensituationen, die manchmal Kriegsschauplätzen ähneln; und eine Menge anderer Stressfaktoren.

Was brauchen Eltern?

1. Vertrauen: Kontrollieren Sie Ihr Kind so wenig wie möglich! Wenn es klein war, fanden Sie es (vielleicht) gut, wenn es allein mit dem Löffel essen wollte. Sie haben es immer wieder zur Selbständigkeit ermuntert. Machen Sie es in der Schulzeit und bei Schulangelegenheiten genauso. Überlegen Sie sich jedes Mal, wenn Sie Ihrem Kind etwas abnehmen wollen, ob es wirklich sein muss. Zum Beispiel sollten die Korrekturen der Hausaufgaben überwiegend in der Schule stattfinden: Nur so weiß die Lehrkraft, was ihre Schüler*innen verstanden haben.

2. Geduld: Organisation will gelernt werden. In der Grundschule und später wieder in der 5. Klasse bekommen die Kinder Anleitungen, wie sie ein Hausaufgabenheft führen, wie sie was wann lernen sollten usw. Sie, als Eltern, begleiten Ihr Kind. Wenn es sein Schulranzen packen oder bestimmte Hausaufgaben erledigen soll, gehen Sie die Sache mit ihm Schritt für Schritt durch, ohne irgendetwas zu übernehmen! Dafür stellen Sie ihm einfache Fragen: Was brauchst du für diese Aufgabe? Hast du verstanden, was du tun musst? Wo findest du Informationen, die dir dabei helfen würden? Usw. Das braucht ein wenig Zeit.

3. Den Blick fürs Positive: Loben Sie Ihr Kind für seine wünschenswerten Eigenschaften, wenn es sich Mühe gegeben hat oder Ausdauer gezeigt hat, egal wie das Ergebnis danach aussieht. Erkennen Sie seine Erfolge, auch wenn sie klein sind. All das gibt Mut und motiviert. Seien Sie allerdings ehrlich und übertreiben Sie nicht.

4. Den Sinn für realistische Ziele: Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind lieber ein Lernziel als ein Leistungsziel. Beispiele: Ein Lernziel wäre an fünf Tagen jeweils 30 Minuten für eine Klassenarbeit zu lernen. Ein Leistungsziel wäre eine 1 in der Klassenarbeit zu schreiben. Die Chance auf Erfolg ist beim Lernziel viel größer als beim Leistungsziel! Ist das Leistungsziel auch nur knapp verfehlt, wird es nicht als Erfolg empfunden.

5. Kreativität: Gestalten Sie die Hausaufgabensituation angenehm – Streit vermeiden, für Ruhe sorgen, einen leckeren Imbiss in Aussicht stellen usw. Müssen Sie Ihr Kind abfragen, tun Sie es mit ein wenig Humor – witzige Grimassen, wenn es etwas nicht weiß, freudige Luftsprünge, wenn es sich an etwas Schwieriges erinnert, wie auch immer. Kleine Belohnungen und Überraschungen fördern die Motivation! Apropos Belohnungen: Gemeinsame Unternehmungen, die zeitnah stattfinden werden, sind wirkungsvoller als das Versprechen eines neuen Smartphone an Weihnachten!: Die meisten Eltern schenken das teure Gerät, auch wenn das Ziel nicht erreicht wurde! Und sind inkonsequent. Sind die Eltern doch konsequent, dann sind die Kinder enttäuscht, fühlen sich bestraft – vielleicht haben sie sich ab und zu doch Mühe gegeben und das wurde nicht anerkannt – und letztendlich entmutigt. Lernmotivation, ade!

6. Mut zum Hinterfragen der eigenen Prinzipien: Reflektieren Sie Ihre Definition von Erfolg – Ist eine 4 in einem für Ihr Kind unbeliebten oder schwierigen Fach wirklich dramatisch? Wen werden die Noten Ihres Kindes beispielsweise in der 7. Klasse später interessieren?

7. Selbstfürsorge: Nehmen Sie sich Zeit für sich, sorgen Sie dafür, dass Ihr Stressniveau erträglich bleibt und stellen Sie Prioritäten in Ihrem Alltag. Gelassene Eltern tun ihren Kindern gut.

Wenn das alles nicht hilft, dann sollten Sie fachliche Unterstützung aufsuchen: die Hausaufgabenbetreuung delegieren, die Lehrkräfte um Rat bitten, ein Lerncoaching oder eine Erziehungsberatung in Anspruch nehmen.

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